13. Etappe: Edirne - Çorlu



29.02.2012 - Mit 110 Km ein ziemlich gemütlicher Tag. Während der Vormittag eine ziemliche Qual ist, kann ich den Nachmittag richtig geniessen.
So, diesmal habe ich auf einem Feldweg übernachtet. Mein Biwacksack ist mit Reif bedeckt. Ich finde noch eine Dose Cornet Beef in meinem Gepäck. Fast gefroren und ohne Brot schmeckt das Zeug aber abscheulich, sodass ich die 200 g herunterwürgen muss.
Wie jede Nacht habe ich mit einer meiner Sturmhauben auf dem Kopf übernachtet zusätzlich aber noch ein normale Mütze aufgesetzt. Es ist ziemlich kühl und mein Getränk eingefroren







Zwischen Edirne und Istanbul folgt ein Hügel dem anderen. Heute komme ich eher langsam vorran, erst suche ich einen Geldautomaten, dann einen Laden und einige der Hügel sind etwas steiler als der im Bild. Im Supermarkt spricht mich ein junger Zeitschriften-Auslieferer an, natürlich auf türkisch. Während ich draussen etwas esse, versucht er mich auszufragen und mir irgendetwas zu erklären. Die verständigung klappt einfach nicht wirklich, wir führen ein ziemlich absurdes Gespräch aber am Schluss habe ich einen Fan mehr. Ich sehe ihn und seinen Arbeitskollegen noch ein paar Mal, wenn sie mich wieder auf der Hauptstrasse überholen, nachdem sie ein paar Kioske mit Zeitschriften versorgt haben. Sie hupen dann jeweils wie verrückt und lehnen sich winkend aus dem Fenster...



Auch nach dem zweiten Frühstück - es war eher mein Mittagessen - geht es nicht wirklich besser voran. Die vorherigen Tage sind nicht spurlos an mir vorbeigegangen, langsam macht sicht Erschöpfung breit. Ich halte deshalb an einer Tankstelle um eine Tafel Schokolade zu Essen. Der Tankwart spricht etwas deutsch und ich werde zum Kaffee und Tee eingeladen. Während ich es mir gutgehen lasse, taucht draussen plötzlich ein anderer Radfahrer auf. Der Tankwart schickt mich raus damit ich ihn auch zum Teetrinken reinhole. Er will zuerst nicht, denn er will kein Geld ausgeben. Als ich ihm erkläre dass wir eingeladen sind will er dann doch. Er heisst Eric und ist am 8. Januar 2012 in Toulouse/Frankreich gestartet und ist über Italien, Slowenien, Kroatien, Serbien und Bulgarien in die Türkei gefahren. Sein heutiges Tagesziel sei das noch 20 Km entfernte Lüleburgaz, was denn meines sei. Ich sage Istanbul, auch wenn ich dazu die ganze Nacht durchfahren muss. Doch irgendwie macht zu zweit fahren mehr Spass. Lüleburgaz ist schon bald erreicht, doch wir fahren weiter... Plötzlich kann ich wieder schnell fahren.





Mein Abendessen fährt zur Schlachtung...

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Am späten Nachmittag erreichen wir Çorlu und beschliessen, in einem Hotel zu übernachten. Zu zweit ist das hier ziemlich billig. Wir dachten zumindest in Çorlu zu sein, in Wirklichkeit sind wir aber noch ein paar Kilometer von der Stadt entfernt. Das bemerken wir aber auch erst am nächsten Tag. Egal, es hat hier sehr viel Verkehr, neben der Strasse ist nur Industrie und durch die lange Tour ist meine Kette länger geworden und springt mir bei einer Abfahrt ab, es ist daher gut für heute mal das Radfahren sein zu lassen. Zum Abendessen gibts Nudeln, die erste warme Mahlzeit auf meiner Tour!!!!