22. Etappe: Baja - Pilisjászfalu
14.03.2012 - Bei äusserst starkem Gegenwind schaffe ich es trotzdem 190 Km zu fahren.
Der erste Morgen in Ungarn... Am Horizont liegt die Hauptstrasse. Gestern Abend hatte ich irgendwelche Bäume gesehen und wollte unter diesen übernachten, doch ich erreichte sie nicht, da sie 100 m neben dem Feldweg waren...
In Serbien hatte ich gestern eine Bäckerei fast leergekauft. Ich will in Ungarn kein Geld rauslassen, für den kurzen Aufenthalt lohnen sich die Kreditkartengebühren nicht...
Auf meiner Europakarte ist dies eine kleine Strasse... Wegen diesem 10 Km langen Abschnitt muss ich jetzt eine Umweg über Budapest fahren, das ist aber auch gar nicht mehr so weit entfernt...
| Der Wind ist wie gesagt fürchterlich... |
Trotz des Windes nähere ich mich Budapest. Die Schilder am Strassenrand auf denen die Entfernung zu Budapest steht, motivieren mich dazu so schnell wie möglich zu fahren. Wenn es immer solche Fahrradwege hätte, würde ich aufhören Hauptstrassen zu bevorzugen. Doch dieser hier ist eher eine Ausnahme. Oft sind es nur schmale Wege, auf denen ich nie volles Tempo fahren kann, weil sie zu unübersichtlich und zu kurvenreich sind...
| Typisch für Ungarn sind solche Schilder. Anstatt durch den Kreisverkehr durchzurasen muss ich meine Geschwindigkeit auf dem Radweg drosseln... |
Jetzt ist auch noch die Hauptstrasse nach Budapest für Radfahrer gesperrt. Kaum halte ich an um auf der Lankarte nach einem anderen Weg zu suchen, hält auch schon ein Auto voller junger Ungarn an und mir wird, zwar auf ungarisch, aber trotzdem verständlich erklärt, wo ich durchfahren könne. Mit Süssigkeiten werde ich dann auch noch beschenkt...
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Radwege enden oft als solche Feldwege und ich wechsel deshalb sofort wieder auf die Hauptstrasse. Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs und will gefälligst Teer unter meinen Reifen haben...
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Schon wieder... Wenn ich im Nachhinein an Ungarn denke, kommen mir hauptsächlich solche Schilder in den Sinn...
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Weil ich mir kein Hotel leisten will und mich noch ein bisschen Wien nähern will, sehe ich nicht sehr viel von Budapest. Das was ich sehe, gefällt mir aber sehr. In Budapest hat es vor allem sehr viele Radfahrer. Die Stadt ist mir deshalb sofort sympathisch. Die Strasse wieder raus aus der Stadt ist leider sehr stark befahren und ich darf mich durch einen Stau schlängeln. Es geht geht mal wieder berghoch aber nicht sehr steil, da sich der Wind gelegt hat, komme ich ziemlich flott vorran.
Nachdem Budapest 30 Km hinter mir liegt, suche ich mir einen Schlafplatz, ich folge eine ganze Weile einem Feldweg, doch an dessen Ende war ein Bauernhof. Ich kehre also wieder um. Auf einem Seitenweg übernachte ich schliesslich. Mitten in der Nacht wache ich auf, weil ein Betrunkener der eine Abkürzung nimmt über mich stolpert. Etwas verwirrt fahre ich hoch, ich habe Angst, dass er, weil er erst über mich und dann über mein Fahrrad geflogen ist, in Panik ausbricht. Nach einem kurzen Schreckensmoment kann ich dann aber weiter schlafen. Er entwschuldigt sich bei mir!