23. Etappe: Pilisjászfalu - Bruck an der Leitha
15.03.2012 - Wieder einmal mache ich bei starkem Gegenwind 190 Km...
Die Sonne geht zurzeit um ca. 6:20 Uhr auf, hell wird es schon ein bisschen früher...
Kaum bin ich wach, packe ich mein Zeug zusammen und es geht weiter. Beim Sonnenaufgang bin ich schon wieder auf der Hauptstrasse. Auch wenn es noch nicht einmal 7 Uhr ist, geht es dort schon weiter mit bescheuerten Verbotsschildern...
Obwohl ich die ganze Zeit dem Verlauf der Donau folge sehe, ich sie eigentlich ziemlich selten. Es ist also immer wieder schön, wenn sie mal zufällig am Strassenrand auftaucht...
Ich habe einen ungarischen Radfahrer getroffen. Dieser fordert mich dazu auf in seinem Windschatten zu fahren. So geht es leichter für mich. Er beachtet die Verbotsschilder nicht, ich nehme ihn zum Vorbild und überfahre sie nun auch ohne schlechtes Gewissen. Es hat sowieso keine Autofahrer, die ich stören könnte...
Gestern habe ich mir an einer Tankstelle eine Landkarte besorgt. Bezahlt habe ich mit Euros und zurück bekam ich ein paar Forint. Mit diesen kaufe ich mir heute etwas zu trinken, ich hab nämlich nichts mehr und es ist heiss. Ich entscheide mich für eine 2.5 Liter Flasche mit irgendetwas das nach viel Zucker aussieht, damit ich gleichzeitig noch etwas Energie aufnehme. Das Gesöff ist dooferweise völlig kalorienarm und schmeckt entsprechend übel. Aus Umweltschutzgründen verzichte ich darauf, die Flasche in das nächste Gebüsch zu werfen. Um das Gewicht nicht nicht mitzuschleppen leere ich sie aus. Für die nächsten 50 Km in der prallen Sonne bin ich am Verdursten, doch ich trinke lieber gar nichts als so einen zuckerfreien Schrott...
An einer Tankstelle habe ich mir ein Sandwich und ein stark zuckerhaltiges Getränk besorgt, wieder gestärkt entferne ich mich immer mehr von Budapest und werde schon bald die österreichische Grenze erreichen.
Für die Windräder ist der starke Wind sicherlich ein Segen, mich bringt er jedoch immer wieder zur Verzweiflung...
Kurz vor der Grenze mache ich noch einmal eine kurze Pause. Wie man auf dem Foto unten sieht, fehlen die weissen Griffen am Lenker. Kurz vor Belgrad waren sie leider abgewetzt...
Ein weiterer Grund warum ich Radwege nicht ausstehen kann...
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Die österreichische Grenze ist verlassen und am verrotten...
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In Österreich mache ich mich auf die Suche nach einem Restaurant und einem Zimmer. Um mir die Suche etwas zu erleichtern, decke ich mich in einer Bäckerei mit Esswaren ein. An einer Tankstelle finde ich eine Landkarte, ich kann mich zunächst nicht entscheiden. Weil ich ja bekanntlich eine Motorradjacke trage, empfiehlt mir die Verkäuferin eine Karte in der die schönsten Alpentouren verzeichnet sind. Ich lehne dankend ab und weise darauf hin, dass ich über möglichst wenig Berge fahren will. Jetzt ist ihr Interesse geweckt, sie folgt mir nach draussen und begutachtet mein Rad. Sie glaubt mir fast nicht, dass ich heute schon 130 Km gefahren bin. Das stimmt aber auch nicht, es sind eher etwas mehr.
Im nächsten Ort hat es zwar ein Restaurant, der Besitzer will mich aber scheinbar nicht bedienen. An den nächsten Restaurants fahre ich einfach vorbei, schliesslich gehe ich aber doch essen. Da ich keinen leeren Magen habe, muss ich mich etwas zusammenreissen um den Teller leer zu bekommen. Anschliessend geht es noch ein bisschen weiter. Mit dem vollen Magen komme ich aber nicht weit und übernachte auf einem Feldweg...