24. Etappe: Bruck an der Leitha - Engelberg
16.03.2012 - Dass Österreich ein Alpenland ist, merke ich daran, dass ich wieder mehr als 1100 Hm mache. Wirklich viel ist das aber auch nicht und so gelingt es mir wiedereinmal 190 Km weit zu fahren.
Bis zum Sonnenaufgang liegen bleiben ist schon fast wie Ausschlafen. Doch dann muss ich los, um nicht von Hundebesitzern, die mit ihrem Tier spazieren gehen, gestört zu werden...
Kurz nach dem Frühstück erreiche ich Wien. Das ewige Gehupe bescheuerter Autofahrer, die die Strasse nicht mit mir teilen möchten, bleibt mir hier hoffentlich erspart. Das Verbotsschild an der Stadtgrenze Wiens ist jedenfalls ein guter Ansatz.
Ich versuche so schnell wie möglich durch Wien zu kommen. Ohne Stadtplan und zunächst nur wenigen Wegweisern denke ich mir, dass ich mich in einer so grossen Stadt ziemlich oft verfahre, doch es geht verhältnismässig gut.
Wie immer mache ich Fotos nur während der Fahrt und verpasse dabei sicher so einiges...
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Ja genau, nach Linz will ich. Der Wegweiser führt mich zwar zur Autobahn, aber die grobe Richtung stimmt wenigstens...
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In Wien hat es viele Radwege, die es aber nicht mit der geraden Hauptstrasse aufnehmen können...
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Schon fast geschafft, ich bin am anderen Ende von Wien...
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Ohne suchen zu müssen finde ich die richtige Strasse aus der Stadt. In einem Fahrradladen, indem ich mir zwei Ersatzschläuche kaufe, lasse ich mir den besten Weg nach St. Pölten erklären. Eine Mitarbeiterin fragt mich, ob ich da wirklich heute hin wolle, das seien immerhin mehr als 60 Km. Dass ich noch weiter will sage ich jetzt mal nicht...
Ich versuche wegen dem starken Gegenwind immer wieder im Windschatten eines Radfahrers zu fahren. Dieser hier ist viel zu schnell. Bei anderen kann ich jedoch mithalten, wenn ich sie mich hinter sich bemerken, fahren sie meistens etwas nach links, sodass ich im Wind bin und sprinten dann davon. Wenige Meter weiter fahren sie dann wieder normal. Durch mein schweres Gepäck kann ich solche Manöver nicht mitmachen. Scheinbar schadet es ihrem Ego, wenn jemand schwer beladen ihnen auf ihren Leichtbau Rädern folgen kann. Da waren die Italiener noch ganz anders drauf...
Jetzt geht es nur noch nach Westen. Der Sonne hinterher. Zu spät mache ich mich auf die Suche nach einer Bäckerei, es sind schon alle geschlossen, schliesslich finde ich doch noch eine, in der ich ausnahmsweise, obwohl seit einer halben Stunde geschlossen, doch noch etwas kaufen darf...
Und wieder einmal ist es dunkel und ich fahre... Ich hätte nichts gegen eine Übernachtung in einem Hotel, dazu kommt es aber nicht, weil es mir als es spät wird zu schade um das Geld ist. Nach jedem Ort nehme ich mir vor, einen Schlafplatz zu suchen, es geht wieder hoch und runter, das ist ermüdend doch an meinen Vorsatz halte ich mich trotzdem nicht und fahre ...und fahre ...und fahre... Es hat auch keine guten Plätze, überall steht wieder ein einsamer Bauernhof oder ein Wohnhaus. Die Zersiedlung lässt mich wortwörtlich nicht schlafen. Dazu kommt, dass der Boden hier sehr nass und schlammig ist. Nicht gerade einladend sich darauf zu legen..Nach mehreren Anläufen klettere ich schlussendlich eine Böschung hoch und verkrieche mich in einer Furche am Rand eines Ackers. Ich liege direkt neben der Strasse, nur ein paar Büsche trennen mich von ihr. Durch die Höhe der Böschung stört mich das aber überhaupt nicht...