26. Etappe: Schneizlreuth - Innsbruck
18.03.2012 - Mit 135 Tageskilometern und ungefähr 1000 Hm ist dieser Tag eine einzige Katastrophe. Natürlich liegt es auch am starken Gegenwind in der zweiten Hälfte des Tages, Hauptursache ist aber, dass ich ziemlich erschöpft bin und nicht mehr kann. Dass ich Geburtstag habe macht das Ganze nicht wirklich besser...
Sechs Stunden Schlaf sind mir zu wenig, doch ich will nicht ewig liegenbleiben und packe zusammen. Jetzt noch die paar Meter steil herunter und ich kann weiter fahren...
Auch wenn es flach ist und am Morgen noch windstill, vorankommen tue ich nicht. Die letzten Tage bin ich, um es in den Worten einer Kollegin auszudrücken, wie ein Teilchen herum gepflogen. Erst in Sofia, kurz darauf in Belgrad, dann auch schon in Budapest, Wien, Lienz Salzburg. Jetzt merke ich, dass das ganze herumgefahre wie ein Düsenjet im Tiefflug, seine Spuren hinterlassen hat und ich dringend einen Ruhetag brauche...
Eigentlich wollte ich in einem Café oder Restaurant frühstücken, doch vor 9 Uhr hat hier keines offen. Von meinem Kilo Schokolade ist leider nicht mehr viel übrig und ich habe auch gar keine Lust auf etwas Süsses, aber ich habe ja noch ekliges Dosenfleisch dabei...
Der Radweg ist im Schnee versunken...
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Ja, das ist der Radweg.
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In der Nähe von Wörgl gibts wieder was Vernünftiges zu essen. Weil ich mich schon eine Weile nicht mehr gewaschen habe, bitte ich darum auf der Terasse essen zu dürfen. Eine Portion war mir zu wenig, ich esse also gleich noch eine weitere...
Das Wetter ist schön, wie ich gehört habe, regnet es heute in der Schweiz... ...dem Wind (man sieht ihn ein bisschen in den Bäumen..) nach zu urteilen wird es morgen auch hier regnen...
Kurz vor Innsbruck kommen die Wolken. Ich mache mich auf die Suche nach einem Hotel.d An einem bezahlbaren fahre ich leider vorbei, es ist mir doch noch etwas zu früh, das nächste ist leider unbezahlbar, das danach währe günstig hat aber heute geschlossen. Zum Glück gibt es in Innsbruck eine für meinen Geschmack etwas teure Jugendherberge, in der ich dann auch noch für das Internet zusätzlich bezahlen muss. Mit überteuert meine ich, dass ich mit Internet für ein Einzelzimmer genauso viel wie in einem Hotel bezahle, nur dort muss ich für das Internet nicht extra bezahlen, das Bett nicht selbst beziehen, habe einen Fernseher und vor allem Handtücher und Seife. Ohne Seife hat das erstemal seit acht Tagen Duschen keine allzu befreiende Wirkung. Ich lege mich früh schlafen, um am nächsten Tag möglichst früh weiterfahren zu können. Dass es regnen wird, ist mir in diesem Moment egal. Als ich dann am Morgen durch meinen Wecker aufwache, stell ich das nervende Teil sofort wieder aus. Um für die nächste Nacht zu bezahlen und um etwas zu Frühstücken stehe ich dann doch auf. Wenn ich schon auf den Beinen bin, kaufe ich mir auch noch schnell ein Duschgel, dann geht es zurück ins Bett. Noch zweimal stehe ich auf, um mir etwas zum Essen für den nächsten Tag zu besorgen. Sonst schlafe ich oder höre Musik...