7. Etappe: Penser Joch, Würzjoch
23.06.2012 - 115 Km, 3200 Hm. Nach
einer schlechten Nacht kann der heutige Tag nicht besonders toll
werden. Es geht aufs Penser Joch und ich fühle mich ziemlich
schwach. Um es nicht noch schwieriger zu machen verzichte ich zunächst darauf, mein Hinterrad umzudrehen und mit einer ein ganz
kleines bisschen leichteren Übersetzung zu fahren. Weil ich aber
eine Pause nach der anderen mache, nutze ich schliesslich doch die
Gelegenheit und mach es mir leichter. Doch auch das hilft nicht so
richtig viel. Der Ruhetag hatte mir nicht gut getan, wohl weil 65 Km
und 1400 Hm doch nicht nichts sind. Jedenfalls mache ich unendlich
viele Pausen und schaffe es schliesslich doch die Passhöhe zu
erreichen. Ich schaue mir die Landschaft und die zahlreichen
Motorräder an, dann geht es weiter.
In
Brixen kaufe ich mal wieder ein und will weiter. Da es jedoch anfängt
zu regnen kehre ich nochmal um und kaufe in einer Bäckerei einen
ganzen Apfelstrudel als Proviant. Die Sonne kann sich
glücklicherweise bald wieder gegen die Wolken durchsetzen und so ist
meine Pause auch schon bald vorbei. Ich habe die Wahl zwischen zwei
Routen die auf das Würzjoch führen. Ich entscheide mich für die
einfachere wie ich im Nachhinein erfahre, nämlich nicht für die,
der die Tour Transalp folgt. Die soll nämlich an einer Stelle
ziemlich steil sein. Die von mir gewählte hat noch einen weiteren
Pass, das Kofeljoch. Wirklich zwei Pässe sind es jedoch nicht, es
geht nämlich nur sehr wenig herunter und dann sofort wieder hoch.
Noch
dem mühseligen Vormittag habe ich plötzlich wieder so richtig Kraft
in den Beinen. Vielleicht liegt es an dem alkoholfreien Bier, von dem
ich in der Pause Unmengen getrunken habe. Jedenfalls brauche ich
nicht mehr so viele Pausen und erreiche gegen Abend das Würzjoch.
Die Strasse hoch ist praktisch nicht befahren und landschaftlich auch
besonders schön. Entsprechend gut ist meine Laune als sich bei der
Abfahrt wieder ein Wolkenbruch ankündigt. In einer Bar trinke ich
während es draussen regnet einen warmen Tee, es ist mittlerweile 21
Uhr und ich erkundige mich nach einem Schlafplatz. Eine Scheune wäre
jetzt ziemlich gut, dann könnte es von mir aus die ganze Nacht durch
regnen... Doch ich fahre weiter und weiter. Es wird dunkel, doch das
hält mich nicht auf. Ich fühle mich gut und das nutze ich aus.
Statt im Dunklen über den Furkelsattel zu fahren entschliesse ich
mich etwa sechs Kilometer vor der Passhöhe einen Schlafplatz zu
suchen. Ich entscheide mich für einen Waldweg und schlafe schön
friedlich ein.

