8. Etappe: Furkelpass, Staller Sattel



24.06.2012 - 115 Km, 1860 Hm. Bereits früh am Morgen werde ich von einem Auto geweckt, dass auf dem Waldweg auf dem ich schlafe unterwegs ist. Ich mache ein bisschen Platz und schlafe dann weiter. Es ist schon lange hell bis ich mich endlich dazu überwinden kann aufzustehen. Zum Frühstück gibt es einen ganzen Apfelstrudel. Doch irgendwie fühle ich mich überhaupt nicht gut, die Steigung die ich am Vortag mit Leichtigkeit hoch fuhr fühlt sich plötzlich steil an. Das beste ist jedoch, dass ich kein Wasser mehr habe und es keine Brunnen zu geben scheint. So werden die wenigen Kilometer zum Furkelpass zur Qual. Hätte ich diesen Pass doch am Vorabend gemacht, alles wäre besser gewesen. Das schlimmste war aber, dass ich ständig überholt wurde. Das fand ich alles andere als lustig.






Schliesslich schaffe ich es doch, die gar nicht so hohe Passhöhe zu erreichen, fahre hinunter ins Tal und finde einen Brunnen. Jetzt bin ich wieder glücklich und esse in einem Café zwei grosse Toasts mit Schinken. Allzu lange kann ich aber nicht verweilen, der Staller Sattel erwartet mich. Die ersten Kilometer sind nicht so steil und trotz der Mittagshitze ein vergnügen. Die Strasse wird immer schmaler, steiler aber auch schöner.
 





Bei einer Rehzucht mache ich eine Pause und Fotos. Wenige Kilometer weiter hat es einen See, weil ich heute in Geniesserlaune bin, mache ich natürlich wieder eine Pause, obwohl ich es gar nicht nötig hab und lache über schlechte Witze von ein paar Motorradfahrern. Die restlichen Kilometer ist die Strasse einspurig und der Verkehr wird mithilfe einer Ampel geregelt, die ungefähr jede halbe Stunde die Farbe wechselt. Nachdem ich wieder mal mein Hinterrad umgedreht habe passiere ich die grüne Ampel. Nur leider brauche ich ab und zu eine kleine Verschnaufpause und das losfahren mit Klickpedalen und starrer Nabe wird jedes mal zu einer Herausforderung. Nach etwa der Hälfte der Strecke hat die Ampel umgeschaltet und ich habe nun Gegenverkehr. Das ist nicht ganz angenehm, aber auch nicht wirklich schlimm. Nur bei einem Tunnel muss ich fünf Minuten auf die Gelegenheit warten, um sicher durchzukommen. Die Passhöhe und damit auch die österreichische Grenze sind dann auch schon bald erreicht und es geht herunter bis Lienz.














Auf dem Weg gönne ich mir noch ein paar Bratwürste, auf die habe ich nämlich gerade Hunger. Nachdem ich die Stadt durchquert habe mache ich eine Pause und überlege was ich machen soll. Jetzt noch die Grossglockner Hochalpenstrasse in Angriff zu nehmen erscheint mir als schlechte Idee. Am Morgen mitten in einer Steigung weiterzufahren hat sich als schlecht erwiesen. Ich muss mich erst ein bisschen warm fahren, um meine volle Leistung erbringen zu können. Ich mache mich als auf die Suche nach einem Schlafplatz.






Da es noch hell ist richte ich mich aber noch nicht auf die Nacht ein, sondern warte damit noch. Während ich auf die Dunkelheit warte, kommt ein heftiger Sommerregen immer näher und näher. Es ist spannend zu beobachten wie die Regenfront lautstark heranbraust. Vor lauter schauen vergesse ich fast aufzustehen und unter dem Dach einer Scheune Zuflucht zu suchen. Gerade noch rechtzeitig schaffe ich es ohne durchnässt zu werden. Dann ist wieder warten angesagt. Anschliessend gehe ich zurück zu meinem Schlafplatz. Da es jetzt schon bald dunkel wird packe ich Matte und Schlafsack aus und lege mich schlafen.