18. Etappe: Lukmanier, Albula


09.07.2012 - 160 Km 3330 Hm. Das Frühstück erlaubt mir einen guten Start in den Tag. Es ist aber auch nicht mehr allzu weit bis zur Passhöhe.
Auf der Abfahrt kommen mir zahlreiche Radfahrer und ausnahmsweise auch einmal Radfahrerinnen entgegen. Von Norden nach Süden scheint der Lukmanierpass wohl beliebter zu sein. Liegt wohl daran, dass es weniger Höhenmeter zu bewältigen sind.
Disentis erreiche ich pünktlich zum Mittagessen. Dann geht es weiter Tal abwärts. Weil viele unfähige Autofahrer unterwegs sind, denen es nicht gelingt trotz freier Fahrbahn mit einem Beinahezusammenstoss zu überholen, ist das ganze ziemlich nervend!
 














Am späten Nachmittag ist dann schliesslich der Punkt erreicht, von dem es wieder hoch geht bis zum Albulapass. Auf dem Weg nach Tiefencastel leistet mir ein Rennradfahrer Gesellschaft, der schon einige Tageskilometer in den Beinen hat. Er fährt ziemlich gut,d.h. er weiss wie man ein konstantes Tempo hält.
 





Am Fusse des Albula drehe ich mein Hinterrad und fahre mal wieder mit starrer Nabe. Die Schrauberei erledige ich mittlerweile mit links, in der rechten Hand habe ich nämlich mein Telefon und quatsche mit meiner Schwester. Die Passhöhe erreiche ich nach einem ausgeglichenen Wechsel zwischen fahren und Pause machen um 21:58 Uhr. Die dreissigste mit dem Rennrad erreichte Passhöhe in diesen Semesterferien. Damit meine ich nicht 30 verschiedene Pässe z.B. der Ofenpass kommt zweimal in dieser Zählung vor. In La Punt würde ich gerne den Zug nach Scuol besteigen, dort in der Nähe könnte ich nämlich bei einer Kollegin übernachten. Doch der letzte Zug tuckert ohne mich los. Ich sehe ihn als ich noch voll mit der Abfahrt beschäftigt bin. Der letzte Zug mit Fahrradverlad ist jedoch schon Stunden früher abgefahren. Ich will mir nun einen Schlafplatz im Freien suchen und zwar möglichst nahe von Zernez. Gesagt getan: Ich fahre und fahre und fahre während es oben bei den Berggipfeln blitzt und donnert. Trotz der augenscheinlich etwas ungünstigen Wetterlage bleibt mein Entscheid, draussen zu übernachten bestehen. Die Idee erweist sich als gar nicht einmal so blöd. Erst am Morgen als schon längst Zeit zum Aufstehen ist fängt es an zu tröpfeln, als es dann schliesslich richtig losgeht mit einem ordentlichen Wolkenbruch bin ich schon fast beim nächsten Bahnhof, also im Trockenen. Nach kurzem Warten kommt dann auch ein Zug und die Heimreise mit der Bahn kann beginnen. Meine Alpentour ist damit offiziell beendet und meine Ferien auch schon fast, ich muss ja schliesslich mal etwas Arbeiten und Geld für mein Studium und weitere Radtouren verdienen.